Chiko

Chiko

Buch & Regie: Özgür Yildirim, Filmeditor: Sebastian Thümler

Chiko (Denis Moschitto) will ganz nach oben. Und das geht nur über den Big Boss Brownie (Moritz Bleibtreu). Mit seinem besten Freund Tibet (Volkan Özcan) verschafft er sich Brownies Aufmerksamkeit. Dieser ist beeindruckt von Chikos Mut und seiner Schlagfertigkeit und gibt ihm seine Chance. Als aber Tibet Brownie hintergeht, kommt es zu einer Zerreißprobe: Brownie will mit Tibet nichts mehr zu tun haben. Nun geht es um die Loyalität der beiden Freunde auf der einen und den unbedingten Willen Chikos, es ganz
noch oben zu schaffen, sein Bedürfnis nach Anerkennung, Respekt und Macht auf der anderen Seite. Doch bald merkt Chiko, dass auch ihm das Wasser bis zum Halse steht…

Quelle: https://www.chiko-derfilm.de/#

DE· 2008 Laufzeit 92 Minuten · FSK 16 · Drama· Kinostart 17.04.2008

Drehbuch: Özgür Yildirim
Regie: Özgür Yildirim
Filmeditor: Sebastian Thümler
Bildgestaltung
: Matthias Bolliger
Produktion: Corazón International
Verleih: Falcom Media

"[acfQuelle: Corazon International

Preise

Auswahl

Prädikat: wertvoll

 

Deutscher Filmpreis 2009 Bester Schnitt ‧ Deutscher Filmpreis 2009 Nominierung Bester Film ‧
Nordische Filmtage Lübeck ‧ Bestes Drehbuch
2. Hachburger Filmfest ‧ Junger Löwe
Deutscher Kamerapreis ‧ Nominierung Matthias Bollinger
Filmfestival Türkei/Deutschland ‧ Denis Moschitto Bester Hauptdarsteller, sowie Volkan Özcan den „Spezialpreis der Jury“ als Bester Newcomer

Kritiken

Auswahl

Tittelbach

Chiko“ erzählt genrebewusst vom Aufstieg und Fall eines Hamburger Drogendealers. Der Film beginnt als cooler und lockerer Gangfilm, schraubt sich gewalttätig zur Gangsterballade, um als klassische (Freundschafts-)Tragödie mit einer leisen Kritik am Turbo-Kapitalismus zu enden. Geradlinig die Story, schnittig die Montage, physisch direkt die Schauspieler, schmissig der Soundtrack. Das hämmert und kracht und ist nichts für Zartbesaitete!
Chiko will nach oben. „Wenn du der Beste sein willst, dann musst du Respekt kriegen“, sagt er und haut erst mal jedem auf die Nase, der ihm im Weg ist bei seinem sozialen Aufstieg. Das macht Eindruck auf Brownie, den Big Boss in der Szene, nach außen ein cooler Plattenproduzent, der sich seinen Reichtum durch Drogengeschäfte erdealt hat. Bald ist auch Chiko mit in seinem Clan. Jetzt macht der schmächtige Türke die Ansagen im Drogenmilieu. Auf der Strecke bleibt sein bester Freund Tibet, sein Kumpel seit Kindertagen. Der fühlt sich verraten. Seine Wut auf Brownie kocht hoch, nachdem er von ihm und seinen Mannen brutal gefoltert wurde. Dann fallen Schüsse. Jetzt muss Chiko sich entscheiden. Was bedeutet ihm mehr: der weiße Mercedes, die Rolex, die Nobelwohnung mit Luxusmuschi Meryem oder die Freundschaft zu Tibet? Der bleibt weiter unberechenbar. Und Brownie ist stinksauer…
Die Gewalt schleicht sich beiläufig ein in Özgür Yildirims Gangsterfilm „Chiko“ (Trailer). Zu Beginn verdecken derbe Sprüche und zahlreiche Gags das hohe Gewaltpotenzial der Figuren. Doch mit dem Aufstieg des Helden weiß man, dass sein Fall kommen wird. Und mit den ersten Blutspritzern und bei dem ewigen Waffengefuchtel ahnt man, dass dieser Film wohl nur mit einem Blutbad die unbändige (kriminelle) Energie von Chiko & Co wird stoppen können. Der Film, der auf klassische Gut-Böse-Schemata verzichtet, beginnt als cooler und lockerer Gangfilm, schraubt sich gewalttätig zur Gangsterballade, um als klassische (Freundschafts-)Tragödie mit einer leisen Kritik am Turbo-Kapitalismus zu enden.
Präsentiert wird das für deutsche Verhältnisse ungewohnt roh, schnörkellos und schmutzig. Geradlinig die Story, schnittig die Montage, physisch direkt die Schauspieler, schmissig der Soundtrack. Da hiphoppt das Genrekino mit der Wirklichkeit. Auf dem Fernsehbildschirm entwickelt „Chiko“ zwar einen Sog, doch es ist möglich, Distanz herzustellen. Im Kino tat der Film weh. „Nägel, Baseballschläger und andere Gebrauchsgegenstände werden in Anschlag gebracht: Es hämmert und kracht und damit sind nicht nur die HipHop-Beats auf der Tonspur gemeint“, schrieb der „Tagesspiegel“ treffend zur Kinopremiere.