Alles muss raus – eine Familie rechnet ab

Alles muss raus - eine Familie rechnet ab

Drehbuch: Kai Hafemeister

Inspiriert von wahren Begebenheiten wie der Schlecker-Pleite und anderen Insolvenz-Skandalen der vergangenen Jahre, erzählt das zweiteilige Gesellschafts- und Familiendrama anhand eines fiktiven Einzelfalls vom persönlichen und wirtschaftlichen Überlebenskampf der Menschen am oberen und unteren Ende der Gesellschaft. Auf der einen Seite steht der vermögende Firmengründer Max Faber (Robert Atzorn) mit seiner Familie, die nach außen eine einheitliche Front zu bilden scheint und doch im Innern immer mehr zerrüttet: Zwischen dem Patriarchen und seiner ehrgeizigen Tochter Kerstin (Lisa Martinek) entbrennt ein erbitterter Kampf um die richtige Rettungsstrategie. Auf der anderen Seite stehen Tausende von Arbeitnehmerinnen, die sich in ihrer Existenz bedroht sehen – hier repräsentiert von der jungen Verkäuferin Janine (Josefine Preuß), die wider besseren Wissens in jeder Lebenslage einen unerschütterlichen Optimismus bewahrt und sich dazu entschließt, für ihr Recht zu kämpfen. Die Folgen
der Pleite schüren einen sozialen Konflikt, der die unterschiedlichsten Menschen miteinander verbindet.
Quelle: https://www.zdf-shop.de/alles-muss-raus-eine-familie-rechnet-ab.html

DE · 2014 · Laufzeit 180 Minuten · FSK 12 · Drama

Drehbuch: Kai Hafemeister
Regie: Dror Zahavi
Produktion: MOOVIE – the art of entertainment
Bildgestaltung: Gero Steffen
Sender: ZDF

Preise

Auswahl

Grimme Preis 2015 • Nominierung Kategorie „Serien & Mehrteiler“

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

WILLI WINKLER

Kritiken

Auswahl

DER TAGESSPIEGEL

JOACHIM HUBER

„Das Drehbuch von Kai Hafemeister entwirft und kartiert die zwei Welten von oben und von unten. Sie fügen sich, sie legen sich übereinander, sie reiben sich. Stellenweise, wenn die Liebe und die Liebeleien von Kerstin Faber und ihren Männern ins Spiel kommen, wird es falsch kuschelig, das Erklärstück zum Rührstück. Aber wirklich nur stellenweise. Und nur stellenweise bescheidet sich der Film mit Malen nach Zahlen: Wenn Gepflogenheiten und Gesetze von Markt und Börse thematisiert werden müssen. Das geht ruckizucki, eine große Jonglage mit Menschen und Mechanismen. Hat so viel Resonanzboden wie ein Kasperletheater. Aber selbst das mit Gewinn anzuschauen. Weil Könner agieren, vom Max Faber des Robert Atzorn bis zur Janine Krause der Josefine Preuß. Keine Plastinate, keine Thesenträger – blutvolle, glutvolle Menschen. Ein Ensemble, das bis in die Hotzenplotz-Figur des Armin Rohde Magnetismus entwickelt.
Lässig erzählte Story
Die Inszenierung von Dror Zahavi ist konstrastreich, was auch am bewussten Szenenbild von Gabriele Wolff liegt. Knallbunt bis zur Geschmacksverirrung sind die Lebensräume der Janines Krauses gehalten, gebleicht die Antik-und-Designer-Interieurs der Fabers. Zahavi erzählt die Story erstaunlich lässig , die Produktion atmet den Geist der Serienerzählungen made in USA, in seinem Gegenschnitt von Herrschern und Beherrschten, der stete Fluss von Aufstieg und Abstieg erinnert an die bedeutenden Fernsehstücke eines Dieter Wedel („Der Große Bellheim“) erinnert. Regisseur Zahavi und sein Autor Hafemeister wollen keine reale Pleite rekonstruieren, sie wollen vor Augen und Ohren bringen, was passiert, wenn eine Pleite in vieler Menschen Leben eingreift, wenn Ungleichheit fast alle gleich macht und doch jeder wieder nach Ungleichheit strebt. Vertragen sich Ökonomie und Ohnmacht und Omnipotenz? Moralverhandlung, Familiengeschichte, Sozialdrama, Sozialkomödie, so anspruchsvoll ist die Produktion. Wo die Szenen klug überlegt und die Szenerien fein ausgespachtelt sind, dass sich Perspektiven entfalten und Erzählräume öffnen können. „Alles muss raus“ ist Fernsehen, von dessen Reichtum der Zuschauer unmittelbar profitieren kann.“

HAMBURGER ABENDBLATT

„Der Zweiteiler von Hafemeister und Zahavi funktioniert erstklassig, weil die beiden ihren Figuren Tiefe gegeben und bis in die Nebenrollen erstklassige Schauspieler gecastet haben“

TAZ

„Springt gekonnt zwischen den Ebenen und stellt überzeugend die unterschiedlichen Lebenswelten dar.“

HÖRZU

„Ein Statement gegen die Ellenbogengesellschaft“

TV SPIELFILM

„So packend kann Gesellschaftskunde sein“